Kapitel 2
02.11.12
Durchs wilde Altenstein

(Video: Im Park von Schloss Altenstein)

Altenstein_21Nach dem Frühstück erkunden wir Schloss Altenstein. Da Altenstein ein Ortsteil von Liebenstein ist, sind wir schon nach kurzer Fahrt am Schloss. Das Schloss selbst wird zur Zeit restauriert. Von außen ist es noch nicht fertig und ein Innenleben gibt es erst recht noch nicht. Das Schloss liegt im Altensteiner Park, den wir uns zu Gemüte führen.
Ich ahne vorsichtshalber schon mal Schlimmes: - Wandern, Bergrutsche und versinken in Laubbergen, - derweil Marion ein Wildschutztor im Zaun öffnet und mich in den Park zwingt.

Wir wandern über breiten Wegen durch den Park. Zwischen zwei Felsentürmen sehen wir eine Hängebrücke, die wir natürlich näher erkunden müssen. Von der schwingenden Brücke aus sehen wir hinaus in die herbstliche Landschaft des Thüringer Waldes. Inmitten des braungrün gefärbten Waldes liegt das 1736 erbaute Schloss der Meininger Herzöge. Seit 1995 gehört es zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und wird seitdem saniert. 2015 soll es wieder in alter Pracht erstrahlen. Marion und ich nehmen uns vor, dann im Sommer wieder hier zu sein.
Altenstein_19Marion macht noch ein Brückenfoto mit Peter drauf, nicht ohne mich darauf hinzuweisen, dass die Brücke durchhängt und ich mal wider an Gewicht abnehmen sollte. Ich fasse es nicht. Mein Schatz wird immer frecher! *LOL

Der Wald umgibt uns und Marion meint, im zwanzig Zentimeter hohem Laubbelag einen Weg zu sehen. Damit nimmt eine abenteuerliche Wanderschaft in Richtung einer Grotte im Walde ihren Anfang. Ich füge mich in mein unvermeidliches Schicksal und nagele in Gedanken mein Testament an Baum sieben auf dem Weg ins Ungewisse. Links geht es steil hinab, rechts genauso steil hoch. Vor uns ein ein Meter breiter Laubteppich. Laubteppiche haben übrigens die Eigenschaft, dass man nicht sieht, was sich unter ihnen verbirgt. Stolpern wir gleich über Steine, fallen wir in tiefe Löcher oder rutschen wir auf glitschigen Wurzeln aus und dann mit einem Ast im Hintern den Hang hinab?
Altenstein_2So rutschen und stolpern wir einer Steinformation mit Loch entgegen, die Grotte. Und hier müssen wir uns entscheiden: Weiter ins Ungewisse oder den Hang hinab zum Weg dort unten. Nach einer kurzen Debatte stürzen wir uns den Hang hinunter. Vorbei, über und durch frisch gefällte Bäume, abgebrochene Äste, meterhohe Laubverwehungen, dicken Wurzeln führt uns der Weg oder besser Nichtweg. Auf einer dieser Wurzeln schwingt sich Marion in eleganter Haltung mit hochgeworfenen Beinen auf ihr Hinterteil. Dem kurzem "Aua", folgt ein "Ich sehe Schafe".
"Du meinst Sterne," sage ich. "Nein, Schafe. Dreh dich um"
Tatsächlich, die Wiese unter uns wird von einer Schafherde gestürmt. Muss Peter erst mal Foto machen, klick.
Altenstein_3Endlich sind wir unten auf dem Weg angekommen und sagen dem Schäfer, der einen dicken Zigarrenstummel im Mundwinkel eingeklemmt hat, guten Tag.
Im kurzem Gespräch erfahren wir, dass es für die Schafe der letzte Tag hier oben ist, denn morgen geht's ab nach Hause in den Stall. Insgesamt gehören ihm 800 Schafe (die auf mehrere Wiesen verteilt sind), zumindest meine ich dies verstanden zu haben. Bei einem Schäfer mit Thüringer Dialekt und einem Zigarrenstummel im Mundwinkel ist Verstehen Glückssache.
Als wir mit strammen Schritten den Weg hinauf zum Schloss entlangwandern, schaut uns der Schäferhund, der gleichzeitig auch der Hund vom Schäfer ist, noch eine Weile hinterher. ;-)

Hintergrundinfo:

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