Ignoranz
Mi. 06.08.2014
Das Abendessen im Hotel besteht heute aus einem Grillabend. Wir grillen daheim genug und entschließen uns daher, uns ein Restaurant in der Umgebung zu suchen. Unten an der Ecke gibt es ein kleines Restaurant, schön, dass es genau die Tage geschlossen hat, die wir hier verbringen.
Also fahren wir das nächste Dorf an. Hier finden wir ein geöffnetes Gasthaus. Der Parkplatz ist ziemlich voll, aber ich quetsche mich dazwischen. Da es noch warm ist, setzen wir uns auf die Terrasse. Zwei weitere Tische sind belegt. So sitzen wir denn da, und sitzen und nichts passiert. Dann endlich öffnet sich die Tür und eine Bedienung mit Brille und Dirndl erscheint. Sie geht an den vorderen Tisch, spricht mit den daran sitzenden Gästen und entschwindet wieder, ohne uns einen Blickes zu würdigen oder zu grüßen. Verdutzt schauen Marion und ich uns an. Wat dat denn? Warten wir also weiter und weiter und weiter.
Da! Die Bedienung kommt wieder. Jetzt aber Mädel, ich habe Hunger! Sie geht wieder zum vorderen Tisch, lässt dort wieder ein Sprüchlein ab und ist wieder weg. Sie ignoriert uns jetzt 20 Minuten, Klasse. Nun ist es an uns, das Lokal zu ignorieren und zu gehen.
Das Restaurant gegenüber hat geschlossen und so fahren wir zum nächsten Dorf, vorbei an geschlossenen Restaurants. Endlich finden wir das Hotel Restaurant zu Post und können hier einkehren. Hier werden wir sofort und freundlich bedient. Das Essen ist gut, der Abend angenehm lauwarm, wir genießen beides.
Als wir ins Hotel zurückkommen, ist vom Grillabend nichts mehr zu merken. Wir nehmen in der Lobby noch ein Schlückchen Flüssigkeit zu uns. Dann geht’s ab ins Bett.
