3E) Fürstenzug
Unser Führer schleppt uns unbarmherzig weiter und zurück zum Schloss. Auf der Wand des Stallhofes finden wir das meistangestarrte Bild Dresdens, den Fürstenzug.
Kulturblick:
„Der Fürstenzug in Dresden ist ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges, der auf rund 25.000 Meißner Porzellanfliesen aufgetragen wurde und als das größte Porzellanbild der Welt gilt. Es stellt die tausendjährige Geschichte des Fürstenhauses Wettin dar.Das Kunstwerk wurde auf der Außenseite des Langen Ganges an der Nordwand des Stallhofs vom Schloss angebracht."
25000 Fliesen, Baby, und ich bekomme Schwindsucht beim Badezimmerfliesen in Vernatlantis.
Ich schlender an diesen Prachtexemplaren von Badezimmerfliesen vorbei, an deren Ende ein als Ritter verkleideter Mensch Aufstellung bezogen hat und still vor sich hinsteht. Erst als einige Touristen sich das vermeintliche Denkmal aus der Nähe ansehen wollen, fuchtelt der „Ritter" mit dem Schwert vor ihren Nasen herum. Erschrocken amüsiert hüpfen die Neugierigen zurück, bleiben aber nun lachend in sicherer Entfernung.
In meiner allgemeinen Fotowut stelle ich plötzlich fest, dass ich allein, also ohne meine geführte Gruppe, auf der Welt bin. Hups, alle weg, aber wohin? Und schon klingelt mein Handy! Frauchen meldet sich und meint, sie würde mich missen.
Die Gruppe hat doch tatsächlich, ohne mich mitzuschleifen, am Fürstenzug kehrt gemacht und ist um das Gebäude marschiert.
Welch ekelhafte Tat – nun muss ich mich sputen. Im Schnellschritt über wunderschönes Kopfsteinpflaster. Da flattern die Gelenke, Freunde. Ihr wisst ja – erst Stein, dann Kopf, dann Pflaster.