10.07.16
„Hessens schönster Garten“

BildeinblendungNach einer kleinen Pause mit Cola light als Pausenfüller, verlassen wir die Altstadt und ziehen in entgegengesetzter Richtung zum Kurpark. Es geht vorbei an alten pompösen Villen. Da ist der Quellenhof, von Moritz Möbus als Hotel gegründet, im Krieg als Lazarett genutzt. Im Laufe der Zeit wurde das Haus zum Sanatorium umgebaut und 1993 wurde es wieder ein Hotel. Blendend weiß strahlt es im Sonnenlicht bei 32 Grad und schönstem Sommerwetter.
Wahrlich fürstlich präsentiert sich der Fürstenhof, 1902 als Luxushotel errichtet. Auch die Innenausstattung war entsprechend prachtvoll. Viele prominente Gäste residierten hier. Heute ist der Fürstenhof eine Asklepios-Fachklinik.

BildeinblendungSoviel Luxus erträgt man nur mit einer Portion Eis, daher genehmigen wir uns eine solche.
Mit Eis im Bauch erobern wir anschließend den größten Kurpark Europas. Nun ja, wir erobern nur einen kleinen Teil davon, zum Beispiel die Wandelhalle. In und um der Halle findet gerade ein Regionalmarkt statt. Brotduft lockt mich zu einer hübschen jungen Lady, der ich gleich ein Pfefferbrot abkaufe und ein Foto abschwatze. Knips.
In der Wandelhalle wandeln wir an Verkaufsständen vorbei. Ein Stand zieht meine Aufmerksamkeit an. Da werden defekte Bücher angeboten. Bei näherer Betrachtung stellen sich die Bücher allerdings als kleine Kunstwerke heraus. Bücherfaltkunst nennt sich das. Aufgeklappte Bücher zeigen ihre Seiten, gefaltet zu Namen, Herzen und anderen Formen. Lesen kann man die Bücher nun nicht mehr, aber es ist eine dekorative Idee, die mir gefällt. Hinterm Büchertisch steht das Verkaufsteam, das ich gleich anspreche. Wie sicher bekannt, kommt in Fällen von „gefällt mir“ unser Entdeckertipp:
Buchfaltkunst, Diana Landgrebe, Hochweg 1, 34537 Bad Wildungen.
Kontakt: 0151- 23474916
https://www.facebook.com/BOOKARTbyDiana/

Im Trinkbereich der Wandelhalle darf ich luxuslike aus Plastikbechern, unleckeres aber kaltes und sicher gesundes Wasser aus unendlicher Tiefe zu mir nehmen. Von drei Zapfstellen sind zwei defekt. Ach alter Glanz, wo bist du hin?
BildeinblendungDie Parkanlage ist wirklich sehenswert und gepflegt. Auf Metallliegen, die fest im Rasen installiert sind, sonnen sich Gäste. Am kleinen Teich spuckt eine Pumpe einen großen gebogenen Wasserstrahl auf schneeweiße Schwäne. Fontainenidylle.
Hier macht sogar mir spazieren gehen Spaß. Zurecht wird der Park „Hessens schönster Garten“ genannt. Trotzdem verlangen meine Füße, zum Hotel zurück zu gehen. Auf dem Rückweg schaue ich mir den riesengroßen schrägen Stuhl im Vorgarten der Lebenshilfe genauer an. Auf der Sitzfläche liegt eine Figur, die sich verzweifelt festhält, um nicht herunter zu rutschen. Eine Hinweistafel klärt auf: „ Die Natur braucht uns Menschen nicht. Ein kaputter Stuhl, auf dem man nicht sitzen kann, ist wie eine Erde, auf der zu leben sich immer schwieriger gestaltet – das wird die Hinterlassenschaft sein, wenn wir Menschen nicht sofort und schnell handeln. Thomas Graupner, 2011“
Das Abendessen nehmen wir wieder beim Kaiser Wilhelm ein, ich spekuliere auf Schwarzbierbowle. Doch wir wären besser ins „Carthago“ gegangen, denn heute ist Longdrink Happy Hour. Mist, ich nehme trotzdem eine Schwarzbierbowle und lasse Marion ihren Longdrink bestellen. Der kommt dann auch, allerdings etwas einsam, denn den gewählten gibt es auch nicht als Happy Hour Drink. Das konnte uns die Bedienung anscheinend nicht mitteilen. Aus Trotz darf sich Marion dann noch zwei Wodka- Lemmon reinziehen. Eine Empfehlung können wir nicht aussprechen. Das Essen ist nicht umwerfend und der Service bescheiden. Haken wir es ab und gehen wir ins Bett.
Der Morgen naht und das Frühstück auch. Es hat uns gut gefallen und wären nicht die leidigen Termine, blieben wir noch eine Weile.
Ab nach Hause, aber Bad Wildungen wird uns wiedersehen.

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