Bildeinblendung02.08.21, Tag 2
Wir haben bei der Vorplanung für heute etwas Feuchtigkeit mit eingerechnet.

Doch wir können durch Eltvilles historische Altstadt bei bedeckten Himmel spazieren.
Entlang der Uferpromenade, vorbei an dem Sebastiansturm mit dem Standbild des Stadtpatrons, des heiligen Sebastianus, ein Teil der Stadtbefestigung und alten hübschen Fachwerkhäusern streben wir auf Haus Rose zu. Das Rose wurde 1480 erstmals als Hof „uff der Rosen“ erwähnt. Ins Auge stechen Haus die grünen Schlagläden an den Fensterreihen. Seit 1988 darf sich Eltville Rosenstadt nennen, denn die Rose ist ein prägender Ortsbestandteil.
Die Kurfürstliche Burg, Wahrzeichen der Stadt liegt direkt am Rhein und lockt uns in den Rosengarten.

Im Sommer blühen in Eltville Tausende von Rosenstöcken in zahlreichen Sorten, darunter viele Raritäten und historische Rosen. Eltville nennt sich deshalb auch Rosenstadt. Leider ist die Rosenpracht bei unserem Besuch im August schon vorbei.
Schwarze Wolken ziehen au, die f etwas Feuchtigkeit auf uns nieseln lassen. Apropos schwarz, Johannes Gensfleisch, der sich später Gutenberg nannte, soll einige Jahre seiner Kindheit bei seinen Verwandten in Eltville verbracht haben.
Lassen wir Gutenberg drucken und verdrücken uns in die Pfarrkirche St. Peter und Paul aus dem 14. Jahrhundert. Ich mache ein paar Fotos für euch vom Innern der Kirche und schaffe es dann, Marion aus den Augen zu verlieren. Ich latsche an einer Baustelle vorbei und die Straße hinunter, doch keine bessere Hälfte zu sehen. Also zurück und da klingelt auch schon das Handy und Schatz will sich wieder mit mir vereinen. Vereint erreichen wir den Marktplatz und den Stadtbrunnen des Bildhauers Finger Rokitnitz und vereint verlassen wir ihn um das Bretanohaus zu suchen.
Wir finden das Bretanohaus in Oestrich-Winkel und einen Parkplatz gegenüber an der Bretano- Scheune. Das Haus wurde 1751 erbaut und gilt als eines der Zentren der Rheinromantik. Goethe weilte hier im Jahre 1814 und auch die Brüder Grimm waren Gäste. Goethes Zimmer sind noch original erhalten. Das Haus wird saniert und soll ein Museum werden. Wir sehen es uns von außen an. Die Familie Allendorf und Schönleber haben einige Räumlichkeiten des Gebäudes, sowie den Garten und den sich anschließenden Weinberg gepachtet und betreibt im Erdgeschoss ein Restaurant. Allerdings heute geschlossen.
Über Oestrich- Winkel thront Schloss Vollrads. Wir passen unsere Entdeckungstour an und fahren zum Schloss, eines der ältesten Weingüter Deutschlands. Hier werden ausschließlich Riesling-Trauben angebaut. Wir parken auf dem kleinen Parkplatz und begeben uns zum großen Torbogen. Gerade dort angekommen müssen wir im Laufschritt unter das Vordach links daneben spurten, dann ein ergiebiger Sturzregen prasselt auf uns herab. Wir stellen uns eine Weile hier unter, dann lässt der Regen nach und wir können uns die Schlossanlage und das Weingut ansehen.
Immer noch etwas feucht von dem Regenguss, fahren wir zum nächsten Schloss, Ziel ist Schloss Johannisberg. Seit 1200 Jahren wird auf Schloss Johannisberg Wein angebaut, seit 1720 ausschließlich Riesling. Auf 50 Hektar erstreckt sich das Weingut über einen Quarzit-Hügel und bietet den Trauben eine perfekte Sonneneinstrahlung. Auch uns ist das Wetter wieder gnädiger gestimmt und bietet auch uns ein wenig Sonneneinstrahlung. Übrigens: Mitten durch den Weinberg von Schloss Johannisberg verläuft der 50. Breitengrad. Ich habe ihn allerdings nicht laufen gesehen. Im Schlossrestaurant gönnen wir uns eine Latte. Der Blick in die Speisekarte lässt unseren Hunger schlagartig vergehen, denn die Preise sind göttlich und somit für uns etwas außerhalb unseres Budgets. ( z.B. Vorspeise, Cesar Salat,
gebratene Hühnerbrust, Parmesanraspel für schlappe 19,50 Euro, oder Dessert für 14 Euro, da könnt ihr jetzt hochrechnen, was euch ein Hauptgang kosten würde).
Andererseits ist es ein besonderer Tipp für unsere betuchten Leser.

Wir machen uns vom teuren Hocker und auf nach Geisenheim.
Die kleine Hochschulstadt liegt am Rhein und wird auch Dom- und Lindenstadt genannt. Um Geisenheim zu erreichen, müssen wir lediglich den Schlosshügel hinunterfahren, denn Johannisberg ist ein Stadtteil von Geisenheim. Auf unserer Stadtbesichtigungstour fällt uns als erstes eine dicke alte Linde vor dem Rathaus auf.
Wir erfahren: Die Winterlinde wird auf 700 Jahre geschätzt und soll um 1585 als Gerichtslinde genutzt worden sein. Im Juli findet das Lindenfest zwischen Dom und Rathaus statt. Hund Tobi begrüßt die Linde freudig auf drei Beinen.
Etwas weiter erheben sich die Türme der katholischen Pfarrkirche Heilig Kreuz, auch Rheingauer Dom genannt. Supi, kann ich wieder Kirche fotografieren. Ich habe sogar Glück und die Kirchentür ist nicht verschlossen. So kann ich die spätgotische Hallenkirche, mit dem im grünen Licht getauchten Altar auf die SD Karte bannen. Auch die Orgel von den Gebrüdern Stumm, erbaut 1842 möchte geknipst werden.
Inzwischen schmerzen meine Füße.
Ab ins Hotel und dann auf Restaurantsuchtour gehen, denn langsam bekomme ich Hunger. Das Gasthaus Engel ist geöffnet. Mutig setzen wir uns trotz dunkler Wolken in den Biergarten, um kurz darauf vor den von oben fallenden Tropfen dann doch in die trockenen Innenräume zu fliehen. Das Essen ist okay. Der Tag hat uns mehrfach von außen befeuchtet, wir befeuchten uns jetzt von innen, Prost.

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