14 Seine Thesen an der Tür
Heute sind wir etwas unmotiviert. In Bad Düben ist Mittelalterfest und wir entschließen uns, einen Blick auf Bad Düben zu werfen. Unser Kombi durchfährt die Dübener Heide um ins Heidestädtchen Bad Düben zu gelangen.
Wir durchstreifen das Städtchen mit Kurpark um zur Burg zu kommen. Hier wollen die mittelalterlichen Herrschaften 7 Euro Eintritt. Sollen wir eintreten oder doch lieber Wittenberg ansteuern?
Wir entscheiden uns für Wittenberg und auf dem Weg zum Auto sind wir zu früh am Rathaus und sehen daher die Böcke nicht. Jede volle Stunde treffen am Rathausturm zwei Ziegenböcke aufeinander. Eine Art Kuckucksuhr für Böcke.
Wittenberg, die Stadt an der Elbe und seit 1938 Lutherstadt Wittenberg genannt, ist etwa 70 km vom Forsthaus entfernt und etwa 36 von Bad Düben. Damit überschreiten wir die Grenze und wandeln jetzt in Sachsen-Anhalt.
Wittenberg, Geburtsort der Reformation, Wirkungsstätte von Luther, Melanchthon und Lucas Cranach dem Älteren. Hier nagelte Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche (obwohl heute bezweifelt wird, dass er wirklich nagelte).
Wir haben mal wieder kein Glück, denn die geschichsträchtigen Bauten werden renoviert und sind komplett eingepackt.
Eigentlich wollen wir Essen gehen, doch ein redegewandter Kutscher überredet uns zu einer Kutschfahrt durch Wittenberg. Da zwei ältere Ehepaare den Kutschenraum schon ausfüllen, besteigen wir mit Tobi den Notsitz ganz hinten. Meine Hoffnung auf schöne Fotos von der Kutsche aus zerschlägt sich nach den ersten Metern, denn Kutsche auf Kopfsteinpflaster hoppelt ganz prächtig. Tobi ist die Ruhe selber und macht sich auf Marions Schoß breit. Gemächlich und mit Witz traben wir durch Wittenberg. Zweimal muss unser Kutscher die Äpfelchen von seinen Pferden aufsammeln. Am Parkplatz steigen die Ehepaare aus und wir wechseln in den Innenbereich. Die Fahrt ist mal was Anderes, aber für das Gebotene meiner Meinung nach zu teuer.
Unser Kutscher: Helmut Schmidt http://www.wittenberger-kutschfahrten.de/
Da uns der Hunger nun doch langsam quält, gebe ich mir im Innenhof des Brauhauses die Gulaschsuppe.
Anschließend klappern wir Wittenbergs Altstadt noch einmal ohne Pferde ab.
Stadthaus, Schlosskirche, Melanchthonhaus, die Cranachhöfe und einiges mehr wird besichtigt. Natürlich darf die Tür der Schlosskirche mit den Thesen nicht fehlen. Die Kirche selber ist leider eine große Baustelle und wir verzichten auf die Innenbesichtigung.
Auf dem Marktplatz stehen die Denkmäler Martin Luthers und Philipp Melanchthons.
Da wir schon mal hier sind, sollten wir das Augusteum und das Lutherhaus auch gleich besichtigen.
Wir schreiten durch einen hässliche Hofeingang und stehen dann vor Luthers ehemaligem Wohnhaus.
Das Haus war vor Luther ein Kloster. Uns Martin übernahm das verwaiste Kloster und richtete sich häuslich ein. Heute ist das reformationsgeschichtliche Museum darin untergebracht.
Die Hundertwasserschule verpassen wir leider, weil unser Parkplatz uns ruft.
Ab zum Menü fassen.
Sonntag, 27.04.2014
Noch einmal Frühstücken, dann packen und auschecken.
Leider erwische ich den Chef nicht und kann ihn nicht zum lämmerlichen Braten befragen.
Der Urlaub war überwiegend positiv und das Wetter einfach traumhaft. Heute allerdings wird uns der Regen zurück nach Hause begleiten.
Peter G.A. Hölterhoff
PS: Wir hatten nachträglich Emailkontakt mit Herrn Arndt, den Geschäftführer des Waldhotels und baten um eine Stellungnahme. Herr Arndt war so freundlich, tatsächlich unsere kleinen Bemägelungen ernst zu nehmen und uns zu antworten. Herr Arndt hat mit seinen Mitarbeitern gesprochen und verspricht, noch besseren Service zu bieten. Insgesamt waren wir, wie schon erwähnt, zufrieden und da wir davon ausgehen, dass Herr Arndt sein Versprechen hält, können wir das Hotel guten Gewissens empfehlen.