BildeinblendungEtwas steif, quäle ich mich morgens aus dem Bett. Das Zimmer ist groß und weist eine Besonderheit aus, die Marion und ich so noch nicht gesehen haben. Das Bad, in das ich mich begebe ist im Zimmer. Eine hüfthohe Wand mit einer deckenhohen Glasscheibe darauf bietet guten Einblick in die Dusche und den Waschbereich. Geil. Das WC ist, Gott sei Dank und Duft sei drin als Nebenraum ausgeführt. So biete ich nun meiner Holden eine erotische Duscheinlage hinter Glas. In Anlehnung an historische Gemälde, nenne ich es Hinterglasduscherei und freu mich schon auf Marions Hinterglasduscherei.


Das Frühstückbuffet ist im Haupthaus aufgebaut, gut bestückt und bietet reichlich Auswahl. Der Raum selber wird ab und an vom Raummangel aufgesucht. Der Wetterbericht verspricht für die nächsten Tage und somit Ostern, nicht gerade gutes Wetter, im Gegenteil, Regen soll sich über uns ergießen. Darum beschließen wir, das heutige, noch trockene Wetter für einen Besuch in Herborn auszunutzen.
Herborn hat eine hübsche historische Altstadt mit vielen Baudenkmälern aus acht Jahrhunderten. Sie zählt zu den besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Deutschlands. 1048 erstmals erwähnt, erhielt Herborn 1251 die Stadtrechte.
BildeinblendungWir schlendern durch die Altstadt mit den zahlreiche Fachwerkhäuser. Am Rathaus mit Wappenfries ist gerade Markt und der Markt-Brunnen von 1732 ist österlich geschmückt.
Erbaut 1589 erhielt das Rathaus 1630 sein heutiges Aussehen. An der Außenwand befinden sich Familienwappen, Zunft- und Handelszeichen der Herborner Bürgermeister und Ratsherren. Da 1650 mit der Ausschmückung begonnen wurde, können wir nun etwa 400 Jahre kommunale Geschichte sehen. Sehenswertes gibt es in Herborn so einiges, das Schloss, die „Hohe Schule“, den Bürger- und den Dillturm, die Stadtkirche, die heute leider geschlossen ist und viele, reich verzierte Fachwerkhäuser. Nicht zuletzt, gibt es auch mein heißgeliebtes Kopfsteinpflaster zum Füße verbiegen.
Paul´s Hof, also die akademischen Druckerei von Corvinus, auch Corvinsche Druckerei genannt, hatte ich mir nicht so heruntergekommen vorgestellt. Wie es aussieht, wird das Gebäude aber gerade saniert. Hier arbeitete Johannes Piscator ab 1602 an der ersten Bibelübersetzung der Reformierten, die dann in der Corvinsche Druckerei gedruckt wurde.
Endlich darf ich meinen Hunger auf dem Marktplatz stillen, Marion gönnt mir eine Waffel und einen Kaffee. Natürlich verbirgt sich hinter dieser netten Geste Kalkül, denn schon entschwindet sie, um wieder einmal einzukaufen. Ich gönne es ihr und betrachte zeitvertreibend eine Gruppe CI-Träger und Gehörloser, die sich an den Tischen niedergelassen haben. Im Gegensatz zu den anderen Passanten, ist das CI, also das Cochlea Implantat nichts Neues für mich. Marion hat diese Prothese, die ihr das Hören auf dem tauben Ohr wieder ermöglicht. Marion und ich sind im Vorstand des Cochlea Implantat Verbandes NRW e.V., eines gemeinnützigen Selbsthilfevereins. Wer mehr dazu wissen möchte, findet Infos hierzu auf unserer Homepage:
www.civ-nrw.de  und www.civ-news.de 
Bei der Gebärdensprache fehlt mir allerdings der Durchblick. Ich gebärde mich daher ungeduldig und bin da mit Hund Tobi einer Meinung. Wir werden Frauchens Kaufwut nun beenden.

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