Nachdem Tobi und ich Frauchen aus der Boutique gewinselt haben, dürfen wir uns für die Schlacht am Buffet fertig machen. Uns erwarten wieder die langen Tischreihen im 1. Obergeschoss. Heute wuseln schon etliche Gäste zwischen den kahlen Holzplatten herum. Tischdecken scheinen in Herborn Mangelware zu sein und darum entsteht wieder ein etwas ärmlicher Bierzelteindruck. Tobi verkriecht sich unter dem Tisch, doch ab und an legt er sich mitten in den Weg. Er liebt Kellner kegeln. Apropos Kellner, die Mädels und Jungs vom Service sind fleißig und nehmen schnell die Getränkebestellungen auf. So kommt mein Bier recht zügig bei mir oder in mir an. Prost.
Ich verzichte heute auf das Süppchen und greife mir sofort den Hauptgang. Okay, schmeckt. Anschließend verlangt mein Astralleib nach dem Süßzeug. Dessert, ich komme. Gefühlte 3000 Kilo-Kalorien wechseln aus den Schüsseln in den Bauchraum von meiner einer. In der Gaststube im Erdgeschoss wollen wir den Abend bei einem Glaserl Wein ausklingen lassen. Die Idee erweist sich aber als schlecht, da hier unten echte Bierzeltstimmung herrscht. Laut redende Menschen, leicht bis schwer angeheitert ermöglichen keine Unterhaltung. Einzige Ausweichmöglichkeit ist der Vorraum der Rezeption. Hier bekommen wir ein Bier bei leiser Umgebung. Kurz darauf erscheint ein weiteres Bierzelt-Flüchtlingspärchen auf der Suche nach Ruhe.