Sasbachwalden_7Currywurst

Samstag, 26.07.14

Wir checken aus und machen uns auf nach Bad Münster am Stein. Unterwegs entdeckt Marion ein Hinweisschild auf Sasbachwalden und ihre Gedächtniszellen melden, da war ich mal – als Kind oder doch mein Vater?
Ihren Wunsch, das Dörfchen noch mal zu sehen, erfülle ich gern. Das Dorf bezeichnet sich als Blumen- und Weindorf und hat einen denkmalgeschützten Ortskern. Die Weinberge sind nicht zu übersehen. Eine Flagge macht Werbung für das Musikfestival TON:arten, das unter der Schirmherrschaft von Christian Quadflieg steht.
Den kleinen Hunger zwischendurch wollen wir auf der Imbiss-Terrasse eines Restaurants stillen. Wir suchen ein Plätzchen in der Sonne und bemerken, dass die Terrasse nicht sehr gepflegt ist. Vorsichtshalber wählen wir nur Kleinigkeiten aus. Ein Paar Bratwürste für mich und Marions Grillgemüse kann man ja nicht versauen. Übrigens: Irren ist menschlich.


Bevor ich die Würstchen reindrücke, könnte ich ja vorher eins rausdrücken, denke ich auf dem Weg zum WC. Oh, kleines Fleckchen Erde. Das WC ist nur etwas größer als meine Kameratasche. Rein komme ich noch gelassen, die Tür geht nach innen auf. Doch das Verlassen dieses Örtchens gestaltet sich kompliziert, da die Tür nach ein paar Zentimeter gegen meinen Bauch bumst, ich aber nicht zurück kann, weil dort das WC-Becken im Weg rumsteht.
Mit gespreizten Beinen bewege ich mich über das Becken, ziehe meinen Bauch ein, hebe eine Hand über den Kopf und lasse mich in den Flur fallen. Draußen. Geht doch!

Die Wartezeit verkürzen wir mit Cola Light. Am größeren Nebentisch lassen sich drei Pärchen nieder. Um Platz zu schaffen, müssen der Chef samt Frau erst einmal den Laptop und ihren Nachwuchs vom Tisch entfernen. Dabei erfahren wir nebenbei, dass der Wirt aus Ungarn kommt. Die hektische Betriebsamkeit zeugt nicht von professioneller Gästeversorgung. Die schon leicht ins Schwarze gehenden Bratwürste, die mir gereicht werden und auch das etwas stark eingefärbte Gemüse, das Marion erhält, vervollständigen dieses Bild. Am Tisch oben wird einer Dame der falsche Kaffee gereicht: „Ich hatte aber einen Milchkaffee bestellt“. Marion und ich sind einer Meinung: Den Laden gibt es nicht lange.

Ich entschließe mich, meine angekokelten Würste in meinen Magen zu quetschen, Tobi kann ja mit seinem Magen helfen.
So greife ich die große runde, rote Ketchup-Plastikflasche, die meinem Zugriff allerdings geschickt ausweicht und sich in Richtung Cola neigt. Reflexartig versucht meine Hand das „Cola über den Tisch ergießen“ zu verhindern und greift mit affenartiger Geschwindigkeit die schon in bedenklicher Schräglage befindliche rote Flasche. Die Cola rette ich, aber das unkontrollierte Umgreifen der roten Plastikflasche verursacht einen Überdruck im Innern derselben, Da das Flascherl noch fast voll ist, sucht sich der Inhalt, also roter Ketchup, einen Ausweg. Den findet er in Form des obigen Ausgießloches, aus dem er mit Vehemenz das Weite sucht. Da ich im Augenblick des explosionsartigen Austritts der eingedickten Flüssigkeit die Flasche schräg halte, bildet der Ketchup für einen kurzen Augenblick einen wunderschönen, etwa 2 Meter weiten Bogen, bevor er die Terrasse, den Tisch, die Speisekarte, meine Cam und -wie eigentlich beabsichtigt- auch meine Bratwurst einsaut.

Peinlich berührt rufe ich: „Ham'se mal ne Serviette?“

 

Hier endet unser Schwarzwaldabenteuer aber wir fahren gleich weiter nach Münster am Stein.

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