Tag 2 – 15.04.19
Im Rausch der Rausch
Nach der kleinen Kirchenbesichtigung wird Peter zum Pilgermarsch gezwungen.
Im Martental, dem Tal der wilden Endert soll es rauschen und somit muss Peter der Ursache auf dem Grund gehen. Auf dem Grund gehen ist ein etwas verfänglicher Ausdruck, denn dabei würde ich nasse Füße bekommen. Der Grund ist der Wasserfall, genannt die Rausch, der dort unten herabstürzt. Aber bevor wir das Naturspektakel bewundern können, müssen wir pilgern. Der entlang der Endert verlaufende Wanderweg gehört zum 75 km langen Karolingerweg von Prüm nach Cochem. Der Weg ist mit der Jakobsmuschel als ein Jakobsweg gekennzeichnet. Wir starten unsere Pilgerwanderung am Pilgerstein, der von der St.-Matthias-Bruderschaft Mayen gestiftet und vom Bildhauermeister Achim Hippel gestaltet wurde.
Vorbei an einigen aufgestellten Bildern aus dem Leben Jesu geht es leicht bergab ins Tal. Bis Santiago de Compostela werde ich sicher nicht latschen, doch bis zur Brücke über den Wasserfall schaffe ich es. Sieben Meter stürzt hier der rauschende Wasserfall herab und bietet mir ein imposantes Fotomotiv. Natürlich müssen Marion und Tobi als Motiverweiterung herhalten. Um allerdings Wasser und Fall und Brücke mit Marion drauf auch hübsch in die Kamera zu bekommen, muss ich wieder einmal Traber-Renz Truppe spielen. Leicht wahnsinnig angehaucht bewege ich mich auf dem Felsüberhang nach vorne, begleitet von wütend ängstlichen Rufen von der Brücke herab. Ich kann heraushören, dass Marion was von Peter und Wasserfall redet. Da der Wasserfall nicht Peter heißt, nehme ich an, sie meint, ich solle nicht ins Wasser fallen und somit zum Wasserfall oder zum Reinfall werden. Genug der Wortspiele.
Die Endert entspringt in der Eifel bei Ulmen und fließt hier durch das enge Waldtal, bis sie in Cochem in die Mosel mündet. Bis Cochem hat sie jetzt noch ein paar Kilometer vor sich. Meine Füße ebenfalls, sie müssen mich nämlich jetzt den Berg hinauf und zurück zur Wallfahrtskirche bringen. Nach gefühlten zig Kilometern (Marion behauptet, es wären 600 Meter, pah) erreichen wir den Stein und kurz darauf den Parkplatz. Ich beende die Wallfahrt.