Sa 31.03.2018
Unser Rundfahrplan sieht noch einen Abstecher nach Wittlich vor. Dazu verlassen wir die Mosel und fahren in das Mosel- Seitental der Lieser. Auf einem Parkplatz gegenüber eines Einkaufcenters lassen wir unser Auto ruhen. Marion muss, mal eben und ganz kurz, Zahncreme kaufen. Das dauert etwa 30 Minuten, in denen ich die Krise bekomme und an meinem – oder besser ihrem – Verstand zweifle. Es macht echt Freude, sich die Beine in den Bauch zu stehen.
Sie kommt dann doch wieder, bevor ich in der Sonne verdampft bin.
Es geht bergab durch die Fußgängerzone in die Altstadt. Der Marktplatz glänzt mit hübschen Patrizier- und Bürgerhäusern aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert. Auffällig ist hier das Alte Rathaus, ein imposanter Renaissancebau von 1647. Heute befindet sich die städtische Galerie für moderne Kunst in dem Gebäude.

Uns gelüstet es nach leckerem Eis und die Eisdiele direkt am Rathaus kann unsere Lust stillen. Wieder dürfen wir auf dem Bürgersteig in der Sonne sitzen. Noch hat das Wetter ein Einsehen mit uns und der angekündigte Nachmittagsregen lässt auf sich warten. Am Nachbartisch lassen sich junge freundliche Menschen mit Hund nieder. Tobi nähert sich der Dame mit Respekt, immerhin ist es eine große Bernhardinerdame. Wir plaudern etwas mit den jungen Besitzern. Ich wollte mir den Namen des Hundes merken, es war etwas mit M, aber nun ist der Name aus meinen Gehirnwindungen gerutscht.
Die Preise für das schmackhafte Eis sind erstaunlich. Wo gibt es noch Eis-Kugeln für 80 Cent, die auch noch gut schmecken?
Es fängt leicht an zu nieseln und wir fahren ins Hotel. Abends, in der Gaststube, haben wir dann noch die Begegnung der anderen Art. Wie schon berichtet, durften wir mit Tobi nicht in den Speisesaal und bekamen deshalb einen Tisch in der lauten und für Raucher freigegebenen Gaststube, man könnte auch Kneipe sagen.
Heute Abend kommt ein älteres Paar mit Hund in die Gaststube, fragt etwas bei der Bedienung nach, geht in den Speisesaal und setzt sich an einen Tisch, Hund darunter. Da fühle ich mich doch etwas pikiert. Ich frage daher vorsichtig bei der Bedienung nach, warum wir als zahlende Hotelgäste mit Hund in der Gaststube sitzen müssen und andere mit Hund in den Speisesaal dürfen.
Erstauntes, fragendes Gesicht, „war ein Hund dabei? Oh, habe ich nicht gesehen.“ Sie geht zum Seniorchef an der Theke, der meint, Hund wäre nicht gut, aber er wolle jetzt keinen Ärger machen.
Natürlich wollen auch wir keinen Ärger machen, ist eh unser letzter Abend hier.
Aber es wird dadurch schwer eine Beurteilung für das Hotel zu finden. Einerseits war es ganz nett, das Essen okay, das Personal sehr freundlich, was man wiederum vom Chef, der nicht einmal eine persönliche Begrüßung für nötig hielt, nicht gerade behaupten kann. Insgesamt würde ich trotzdem positiv bewerten.