BildeinblendungMo. Tag1
Bornschisser in Rotenburg

Rotenburg liegt beiderseits der Fulda und ist über vier Brücken verbunden. Über die Brücke der Städtepartnerschaften, der einzigen vollwertigen Brücke für den Straßenverkehr, sind wir bei der Anfahrt gefahren und werden noch oft über sie aus und in die Stadt fahren. Unser Besichtigungsspaziergang führt uns, vorbei an hübschen Fachwerkhäusern, zur Alten Fuldabrücke, die aber nur dem Radfahrer-, Fußgänger- und Anlieger-Verkehr dient. Zwei andere Brücken im Stadtrandbereich sind nur Fußgängerbrücken. Unterwegs fallen mir eine Katze und eine Maus auf, die hinter einem alten Typen, der vorsichtig um eine Hausecke schielt, ziemlich unbeweglich herumstehen.

Nun ja, Bronzefiguren bewegen sich nur selten. »Der Schleichwächter« schaut da um die Ecke. Die Schleichwächter waren früher dafür zuständig, bei Nacht möglichst geräuschlos in den Gassen der Stadt zu patrouillieren. Dabei waren sie so vorsichtig, dass man sie nicht sah. Allerdings sahen die Schleichwächter auch nicht, was in den Gassen geschah. So wurde der Dienst der Schleichwächter schnell wieder eingestellt.
Wir erreichen die Brücke und auch dort stehen Bronzefiguren. Es sind die zwei Knaben. Wir werden später feststellen, dass in der Stadt noch mehr Bronze zu finden ist. Ich mache ein paar Fotos, derweil bewegt sich Marion mit Tobi schon über die Alte Fuldabrücke. Einige der eisernen Brückenpfeiler sind mit Liebesschlössern gespickt, die in dafür vorgesehene Halterungen hängen.
Von hier aus schauen wir auf das Schloss am anderen Ufer, das wir aber heute nicht näher betrachten. Dafür betrachte ich stirnrunzelnd ein Bild an einer Hauswand. Ein Mensch, der in einen Brunnen kackt und darunter steht Bornschisser. Das macht mich neugierig. Was sind Bornschisser?
Da muss natürlich wieder einmal eine alte Sage erzählt werden. Danach wurden die Rotenburger im Mittelalter von Räubern, Plünderern und Dieben heimgesucht. Sie besetzten die Burg Rodenberg. Wie bekommt man Gesindel wieder aus Burgen heraus? Richtig, man kackt und pinkelt so lange in Brunnen und Quellen, bis dass das Räubervolk die Burg verlassen muss. Damit hatten die Einwohner von Rotenburg den Namen Bornschisser weg und werden gelegentlich auch heute noch Rotenburger Bornschisser genannt.
Auf unserem Spaziergang finden wir, wie schon erwähnt, weitere Bronzen. Über den Rotenburger Markt geht die „Diakonisse“ mit ihrem Hund zur Kirche und der „Tratsch der Marktweiber“ zeigt uns eine realistische Szene eines Gesprächs unter Marktfrauen.
Zurück auf dem Hotelzimmer köpfen wir die Flasche Rotwein, die uns das Hotel als Willkommensgabe auf den Tisch gestellt hat. Dann wird es aber auch schon Zeit für das Abendessen. Natürlich müssen wir wieder Hände desinfizieren und unsere Masken anlegen. Die Pandemie lässt grüßen. Wir bekommen einen Tisch, der für uns den Aufenthalt über reserviert bleibt. Das Abendessen gibt es vom Büffet und da kommen zu der Maske noch Stoff-Handschuhe dazu. Das Essen ist sehr gut (die Menü-Karten habe ich euch fotografiert- zum neidisch werden).
Inzwischen regnet es. Die Entdecker gönnen sich noch einen Schlaftrunk und entschwinden dann in die Betten.

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