BildeinblendungDo. Tag 4
Reinfälle

Wie immer begrüßt mich Toby und möchte seinen Bäumchen für Bäumchen Rundgang machen. Unterwegs fällt mir ein, dass ich heute wieder 24 ;-) werde, also Geburtstag habe. Zurück im Hotel knuddelt mich mein Herzblatt. Das Frühstück klappt dann nicht, wie von Marion gewünscht, denn die von ihr gestern bestellte Geburtstagseindeckung hat das Personal vergessen. Kleiner Reinfall Nummer 1.
Als Geburtstagsgeschenk darf ich nach dem Frühstück zwei Stunden durch Rotenburg spazieren. Ich nutze den Stadtgang als große Fotosession mit unbeweglichen Models, wie Türen, Häuser, Schloss und fange entdeckte Details ein.
Zielstrebig streben wir auf das Schloss zu.

Der Landgraf Ludwig II. von Niederhessen ließ es im Jahr 1470 erbauen. Danach wurde es mehrfach umgebaut. So auch 1571 und 1607 von Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, der einen neuen Vierflügelbau im Renaissancestil bauen ließ. Davon sind heute noch der Südflügel und der Marstall erhalten. Der Schlosspark scheint einen Spaziergang wert und Marion und Tobi gehen schon mal vor, während ich den Schlossinnenhof betrete. Ich betrete und fotografiere ihn allein, denn am Eingang verkünden unfreundliche Schilder, dass der Eintritt mit Hunden nicht erwünscht ist.
Kurz darauf kommt Marion enttäuscht zurück, denn auch der Park ist für Hunde verboten. Reinfall Nummer 2. Darum kehren wir um und gehen in die entgegengesetzte Richtung.
Wir schlendern an der Fulda entlang und erreichen das Bacco Esposito. Ein Stück Italien an der Fulda. Auf der Wiese steht ein großer Stein mit dem Logo des Restaurants. Daneben ein Schild mit dem Text „Füttern der Vögel verboten“. Da ich keine Vögel sehe, nehme ich an, wir sind gemeint, denn das Restaurant ist geschlossen. Peter muss weiter Hunger schieben. Kleiner Reinfall Nummer 3.

Ein paar Meter weiter schwingen wir links ums Eck und sind –Schwupps – in der Türkei. Uns hat nicht Scotty gebeamt, nein, wir sind lediglich in einem Teil von Rotenburg gelandet, das sich die Türkei nennt. Im Anschluss an den Zirbesbrunnen öffnet sich eine schmale Gasse mit vielen aneinanderklebenden kleinen Fachwerkhäusern. Hier handelt es sich um die sogenannte »Türkei«. Früher lebten hier, in den kleinen aneinanderklebenden Fachwerkhäusern Familien, die sich durch ihren Kinderreichtum auszeichneten. Die Kinder trafen sich zum Spiel, die Erwachsenen zum Plausch vor der Tür. Seit 1787 wohnten in verschiedenen Häusern die Türks, eine besonders kinderreiche Sippe. Nach ihnen wurde der Bezirk „Türkei“ genannt. So verkündet es uns ein Hinweisschild an einer Hauswand.

Auf dem Rückweg zum Hotel betrachten wir uns das hübsche dreigeschossige Rathaus von ca. 1598 etwas näher. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es fast vollständig niedergebrannt. Es wurde mit einem Fachwerkgiebel wieder aufgebaut. Aus dieser Zeit stammt das Portal mit der barocken Treppe. Auch das steinerne Kleeblattwappen an der Treppenfront ist erhalten geblieben.

Am Hotelparkplatz überkommt uns die Lust auf weitere Besichtigungen. So steuern wir Bebra an. Die Kleinstadt nahe Rotenburg hat aber außer seiner Vergangenheit als klassische Eisenbahnerstadt nicht viel zu bieten. Reinfall Nummer 4.
Die Suche von Marion nach Sehenswürdigkeiten in der Nähe, zeigt mit Wasserburg Lispenhausen Erfolg. Wir suchen eine Weile nach einer Wasserburg in Lispenhausen. Lispenhausen ist ein Stadtteil von Rotenburg und die Burg ist lediglich das Wohnhaus der Burg. Reinfall Nummer 5.

Doch Marion hat noch das Kloster Cornberg in Petto. Die Anfahrt dorthin gestaltet sich etwas verworren. Wegweisende Schilder sind Mangelware und so drifte ich erst einmal in falsche Gefilde und muss umkehren. Ein schmaler Pfad führt dann doch zum Kloster oder besser, zu dessen Resten. Um 1295 entstand das Kloster an dieser Stelle. Seit 1946 ist es im Besitz des Landes Hessen. Bis 1974 wurden Wohn-, Wirtschafts- und Nebengebäude abgerissen. Übrig blieb nur das gotische Klostergeviert, das 1990 bis 1994 saniert wurde. Wir parken also vor dem Klostergeviert und schreiten frohen Herzens zur Besichtigung. Besichtigen können wir aber nur Außenmauern, denn der ganze Komplex ist geschlossen. Reinfall Nummer 6.

Wir geben es auf und fahren zum Hotel. Zum Abendessen bekomme ich dann doch noch meinen Sekt zum Geburtstag und der geht sogar aufs Hotel, als Entschuldigung, weil morgens die Überraschung vergessen wurde. Dazu bekomme ich eine Tafel Schokolade und nach dem Essen noch einen Willi (einen Birnenschnaps). An dieser Stelle ein Lob und einen Dank an den Service, der stets hilfreich, freundlich und zuvorkommend war und es durch Corona sicher nicht leicht hatte.

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