BildeinblendungNach dem Frühstück packen wir unsere Koffer, verabschieden uns von Bonita und Wolfgang und fahren vom Forsthaus aus in Richtung Weimar. Wieder überschreiten wir die Landesgrenze und befinden uns jetzt in Thüringen. Unser Ziel in Weimar ist das Comfort Hotel, das einige Kilometer außerhalb der City liegt. Gegen Mittag kommen wir an, sind schnell eingebucht und können unser Zimmer beziehen. Es ist okay.
Ganz in der Nähe liegt Buchenwald. Ich war noch nie dort, darum werden wir das jetzt nachholen. Buchenwald, ein Mahnmal des Grauens, ein Zeichen für Unmenschlichkeit, Moralverlust und Freude am Töten. Buchenwald, eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Auf dem Ettersberg liegt das von 1937 bis 1945 als Arbeitslager genutzte Grundstück. Unser Weg führt uns daher bergauf zum Ettersberg. Auf dem Parkplatz vor dem Eingang zum Lager ist viel Platz und wir können problemlos parken. Der Eintritt ist kostenlos. Marion wird mit dem Hund außen herum gehen. Ich werde mit dem Fotoapparat den Lagerbereich durchqueren. Schon am Eingangstor, das mit dem Spruch „Jedem das Seine“ verziert ist, angefertigt von dem Häftling Franz Ehrlich, überfällt mich schamhafte Nachdenklichkeit. Der Blick hinab geht über viele rechteckige, mit Steinen gefüllte Flächen, Hier standen die früheren Blöcke. Rechts liegt das Krematorium, von dem von hier aus nur das Dach und der hohe Schornstein sichtbar sind. Beim Näherkommen wird auch der dunkle Zaun um das BildeinblendungHaus erkennbar. Die beiden Verbrennungsöfen im Krematorium des Lagers hatte ich mir größer vorgestellt. Froh, wieder aus diesem Ort hinaus zu kommen, führt mich mein Weg weiter, vorbei an Gedenksteinen zum großen Haus, dem Kammergebäude. Hierin befindet sich jetzt ein Museum mit Dauerausstellung zur Geschichte des KZ. Besonders beeindruckt mich die Kunstausstellung im Desinfektionsgebäude. Bilder und Objekte, die auf ganz spezielle Art das Grauen und den Horror eingefangen oder konserviert haben.
Noch einmal geht mein Blick zurück zum Krematorium. Unterhalb des Krematoriums befinden sich Steinkarren und Hänge-Pfahl. Es sind Nachbildungen eines Karrens, wie er für den Transport von Steinen aus dem Steinbruch verwendet wurde, und eines Pfahls, an dem Häftlinge zur Strafe mit rückwärts zusammengebundenen Händen aufgehängt wurden. Das größte KZ im Deutschen Reich tötet erbarmungslos über 56.000 Menschen. Als die Amerikaner im April 1945 Buchenwald und seine Außenlager erreicht haben, schreibt Dwight D. Eisenhower, der Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte: "Nichts hat mich je so erschüttert wie dieser Anblick."
Doch auch nach 1945 geht das Sterben weiter. Das sogenannte Speziallager Nr. 2 war eines von insgesamt 10 in der sowjetischen Besatzungszone, die von der Besatzungsmacht zur Internierung von Deutschen benutzt wurden.
Inzwischen bin ich unten angekommen und suche meine Frau. Ein kurzes Handygespräch führt uns wieder zusammen und wir wandern außen herum zurück zum Parkplatz. Unterwegs sehen wir noch das Bärengehege, das zum Zoo gehörte, der für die SS- Wachleute gebaut worden war.

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