Bildeinblendung02.06.19 – Tag 3
Kanonen in Bodenfelde
Mein morgendlicher Brötchengang mit Hund Tobi ist fällig. Die Dorfbackstube wartet schon auf uns. Wie immer, gibt Tobi seinen Unmut über das „Nichtmitreinkommendürfen“ laut bellend von sich.
Den Morgen verbringen wir faul im Haus. Mittags fahren wir zum Essen nach Bodenfelde. Das Nachbarstädtchen hat nicht nur eine schöne Weserpromenade, sondern auch eine Uslarerstraße 11 und verwirrender Weise, die gleiche Postleitzahle wie unser Vernatlantis in Vernawahlshausen.

Als wir zum Restaurant an die Weser fahren wollen, werden wir freundlich gebeten, auf dem obigen Parkplatz zu parken. Der Grund ist die Generalprobe eines Ereignisses, dass Bodenfelde bekannt gemacht hat, der Schüttenhoff. Er wird dieses Jahr vom 07. Bis 10.06.19 stattfinden. Wir werden ihn also verpassen. Alle 5 bis 6 Jahre feiern im südniedersächsischen Bodenfelde an der Weser, direkt an der Landesgrenze zu Hessen, die Bodenfelder 4 Tage lang ihren beliebten Schüttenhoff. Mit über 300 aktiven in historischen Uniformen verkleideten Mitgliedern herrscht in diesem Ort der Ausnahmezustand. Tausende Besucher schauen sich die Festspiele an.
Wir beobachten den Aufzug der Aktiven, die bei der Generalprobe noch nicht in Uniform zu sehen sind, von der Terrasse des Restaurants aus. Das Treiben würde bei uns im Sauerland Schützenfest heißen. Leckeres Essen bereichert unseren Tisch und entspannt ertragen wir den heftigen Wind, der uns hier auf der Terrasse um die Ohren schwirrt. So bin ich denn höchst konzentriert, genussvoll essenfassend, geistig fern dieser Erde, als eine – im wahrsten Sinne des Wortes, ohrenbetäubende Explosion die Luft von der Terrasse fegt. Am Nachbartisch springt eine Dame in die Höhe, Marions Cochlea Implantat fällt ohne Zutun in den Salat und ich sehe meinem Messer nach, das ich in einer eleganten Kurve durch den Sonnenschirm in Richtung Weser geworfen habe. Okay, ich übertreibe etwas, aber der Knall war schon jenseits von Gut und Böse. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich realisiere, dass es sich nicht um einen Terroranschlag handelt, sondern die Schüttenhoff-Hirnis ihre Kanone ohne Vorwarnung abgefeuert haben. Kurz drauf knallt es ein zweites Mal. Es ist unglaublich, aber die Pferde, die in unmittelbare Nähe der Kanone stehen, zucken nicht einmal mit den Pferdeschwanzhaaren. Dafür ist Tobi total geplättet, seine Hundeohren haben den Knall noch lauter wahrgenommen und er zittert am ganzen Hundekörper.
Nachdem die „Ritter der Kokusnuss“ abgezogen sind, können wir noch ein Stück an der Weser promenieren und unseren letzten Tag an der Weser genießen. Morgen geht’s weiter nach Wöltingerode.

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