03.08.12
Kapitel 10
Canaletto a Tempiocortile
Es ist so um 13:15 Uhr als wir die Menschenschlange am Pergamonmuseum hinter uns lassen und uns wieder in die S-Bahn schwingen.
In Friedrichshain angekommen, probiere ich am Wurststand endlich eine Berliner Currywurst.
Lecker. Marion fällt lieber über den Türken an der Ecke her.
Gesättigt holen wir unsere Koffer ab und sagen ade, Hotel Klassik, ade, Friedrichshain.
Unsere Navi- Uschi führt uns nach Tempelhof. Wir landen in einer engen Seitenstraße, die auf beiden Seiten zugeparkt ist und Uschi meint, wir wären am Ziel. Verwirrt schauen wir uns um, denn ein Hotelgebäude sehen wir nicht. Aber da, neben einem Holztor finden wir ein kleines Schild: Canaletto. Wir sind tatsächlich da, - sind wir tatsächlich da?. Es handelt sich um ein normales Mietshaus. Während ich das Auto in die Einfahrt zurücksetze und vorsichtshalber in der Karre bleibe, sucht Marion den Hoteleingang. Sie verschwindet im Hauseingang und kommt kurz darauf wieder. Richtig gelandet!
Wir haben ein Zimmer im Erdgeschoss des Hauses bekommen und dürfen auspacken. Das
Zimmer ist nicht sehr groß, aber für uns reicht es. Das Bad hat eine Badewanne, allerdings keine Dusche. Die Duschbrause in der Badewanne hat einen ziemlich kurzen Schlauch, darunter werde selbst ich Ungroßer nicht gerade stehen können. Die zwei Tage werde ich sicher auch krumm überleben.
Inzwischen ist es später Nachmittag und wir machen uns hübsch. Die Planung für heute sieht noch einen Besuch von Marions Verwandten in der Nähe von Berlin vor. Die Fahrt werden wir mit dem Auto machen, denn die U-Bahnverbindung dorthin ist grandios bescheiden.
So lernt das Peterchen auch Brieselang, hübsch ländlich, kennen. Hier verbringen wir einen netten Abend und fahren nachts zurück. Da bei mir ein paar Bierchen durch die Blutbahn schwirren, übernimmt Marion das Steuer. Ich döse so vor mich hin, als meine Holde voll in die Klötze steigt und der Gurt mich davor bewahrt, die Windschutzscheibe um den Hals hängen zu haben. Aufgeschreckt sehe ich aus den Augenwinkeln eigenartige Gestalten vor unserem Auto über die Fahrbahn rasen.
(Was sagt ihr? Weiße Mäuse gesehen? Nix, weiße Mäuse! Nein, auch keine Berliner Bären.)
Wildschweine! Echte wilde Schweine mitten in der Stadt.
Gut, dass mein Schatz so schnell reagiert hat.