BildeinblendungJulias Gutshof / Gutshotel
01.08.21, Tag 1


Nach der langen pandemiebedingten Reisepause, dürfen wir im August 2021 wieder unserer Reiselust frönen. Als Ziel haben wir uns den Rheingau ausgesucht. Wobei die Frage auftauchte, heißt es der oder das Rheingau? Als Landschaft könnte es der Rheingau heißen, als Gebirge das Rheingau. Einigen wir uns auf der Rheingau, damit liegen wir mit Pons Wörterbuch auf gleicher Höhe.
Er gehört zum Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen. Unser gebuchtes Hotel liegt in Eltville am Rhein. Der Rhein bildet hier die Grenze zu Rheinland. Pfalz.
Unsere Anfahrt über die A 45 wird durch unzählige Baustellen behindert. Die freundliche Mitteilung des Navi, dass es eine Route, die 10 Minuten Zeit einspart gefunden hat, ignoriert Peter, das Ei. Die nächste Mitteilung, mit 20 Minuten Zeiteinsparung macht stutzig, aber verleitet nicht dazu, der vorgeschlagenen Route zu folgen. Als Strafe landen wir für etwa 45 Minuten im kilometerlangen Stau.

Der Vorteil ist, dass wir jetzt nicht mehr zu früh zum Einchecken im Hotel ankommen.
Julias Gutshotel liegt im Ortsteil Erbach der Stadt Eltville und nur von einer Bundesstraße getrennt direkt am Rhein. Das Einchecken geht flott und problemlos von statten. Unser Zimmer 16 liegt im Nebengebäude und im 2. OG, somit also unter dem Dach. Na, dann ist ja für die nächsten Tage Sport in Form von Treppensteigen angesagt. Schleppen wir erst einmal unsere sieben Sachen unters Dach. Das Zimmer ist gemütlich und liebevoll dekoriert. Das Bad ist recht groß und mit bodengleicher Dusche versehen. Alles ist hell und angenehm frisch. Hier können wir uns wohlfühlen.
Der Maximilianshof mit Julias Gutshotel befindet sich im ehemaligen Jesuitenhof, erbaut im 16. Jahrhundert. Es gibt einen kleinen Hofladen neben der Rezeption. Im aufwendig renovierten Herrenhaus befindet sich der Frühstücksraum, nachmittags übernimmt ein Café den Bereich und auch den Außenbereich im gepflegten Garten.
Die Entdecker haben Glück und können einen gerade freiwerdenden Tisch im vollbesetzten Gartenbereich ergattern. Wegen den Pandemieauflagen sind die Tische in großen Abständen aufgestellt und das Sitzplatzangebot eingeschränkt.
Im nicht erwarteten Sonnenschein gönnen wir uns einen Eiskaffee.
Auch eine erste Umgebungserkundungsrunde kann sonnig erfolgen. Wir spazieren über den öffentlichen Parkplatz, vor dem Eingang zum Hotel zur Bundesstraßen-Unterführung. Unser Ziel ist das Rheinufer, das auf der anderen Seite der B 42 liegt, dass wir aber nie erreichen werden, denn die Unterführung ist vom Hochwasser der letzten Wochen geflutet und gesperrt. Da wir keine Schwimmlust verspüren, versuchen wir den direkten Weg über die B 42 zu nehmen. Die Betonung liegt bei „versuchen“, denn das Überqueren der Straße würde Selbstmord in Rheinkultur (ein kleines Wortspiel, grins) bedeuten. Wir beschließen, das Rheinufer außen vor zu lassen und schauen uns Erbach an. Marion hat das zum Gutshof gehörende (aber verpachtete) Restaurant ganz in der Nähe entdeckt. Sie hält ein inneres Freudenfest ab, denn das Restaurant bietet laut Hinweis glutenfreie Gerichte an. Marions Freudenfest endet abrupt, der Esstempel ist heute geschlossen
Die kleine, über 1000 Jahre bestehende Weinbaugemeinde hat ihren Namen vom nahegelegenen Kloster Eberbach und dem gleichnamige Bach, der hier in den Rhein mündet, bekommen. Aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt die evangelische Johanneskirche. Sie ist ein Geschenk der Prinzessin Marianne von Preußen an die Erbacher. Sie hat sich hier Schloss Reinhartshausen bauen lassen.
Da wollen wir hin und schleppen uns den Berg hinauf. Am Friedhof treffen wir drei nette ältere Damen und fragen nach dem Weg zum Schloss.
Sie legen uns den Weg über den Friedhof nahe. Das wiederum ist dumm, dein Hund Tobi darf den Platz der ewigen Ruhe nicht betreten. Also pfeifen wir aufs Schloss und machen die Kehrtwende. Vorbei an alte Herrschafts- und Winzerhäusern erreichen wir den Platz mit Bachlauf und den kleinen Skulpturen darunter auch eine Erdbeerdarstellung. Bekannt wurde Erbach in erster Linie durch seinen hervorragenden Wein, aber auch die Erdbeere, hat dazu beigetragen. Die leckere Beere wurde hier einst angebaut und von Erbach aus bis an königliche und kaiserliche Höhe geliefert. Im Juni feiern die Erbacher deshalb das Erdbeerfest, bei dem sich alles um Wein und Erdbeeren dreht.
Es naht nicht nur der Abend, sondern auch der Hunger. Im kleinen Biergarten – nee, Weingarten der Straußenwirtschaft eines Winzers, knabbere ich eine leckere Sülze mit Bratkartoffeln vom Teller. Marion nimmt Fisch, ohne Gräten und ohne Gluten.

 

Copyright

M+P - Die Entdecker ist eine Page im CMMTV - Verbund.
Alle Beiträge, Bilder , Slideshows und Vdeos unterliegen dem Copyright von Peter G.A. Hölterhoff und CMMTV. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benutzen Cookies
Bitte beachten Sie, dass einzelne Funktionen unserer Website möglicherweise nicht funktionieren, wenn Sie die Verwendung von Cookies deaktiviert haben.